Horst von Bültzingslöwen, Mitglied im ADFC und Einwohner von Hastenbeck, setzt sich seit vielen Jahren für eine sichere Radverkehrsverbindung zwischen Hastenbeck und Afferde ein.
Er hat für den Finanzausschuss vom 26.02.2020 zehn Argumente für den Bau eines Fuß- und Radweges Hastenbeck - Afferde zusammengetragen, die ich hier gerne veröffentliche:
- In den letzten 15 Jahren ist in Hastenbeck die gesamte für das tägliche Leben notwendige Infrastruktur weggebrochen: ein gut sortierter kleiner Supermarkt, Volksbank, Post, Metzgerei. Wir haben seitdem einen infrastrukturellen Notstand. Für die tägliche Versorgung incl. Ärzten, Apotheke u.a. Geschäften bietet sich das nahegelegene Afferde an.
- Eine unmittelbare Folge dieses Sachverhalts: nach Auskunft der Immobilienabteilung der Postbank werden Häuser mit 25% unter dem Wert in vergleichbaren Ortschaften taxiert - Begründung: »Fehlende Infrastruktur«!
- Der geforderte Fuß- und Radweg könnte die dringend notwendige Aufwertung der Ortschaft Hastenbeck zur Folge haben.
- Zudem wäre er ein wichtiges Bindeglied in einem zukunftsorientierten Radwegenetz auf Kreisebene: Emmerthal/ Tündern - Hastenbeck - Afferde (direkte Verbindung!) - Hilligsfeld (K 60) usw.
- Die Ortsräte von Afferde und Hastenbeck haben beide einstimmig für den Bau eines Fuß- und Radweges am Verbindungsweg zwischen diesen Ortschaften votiert.
- »Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten,« sagte der ehemalige VW-Manager Daniel Goeudevert. Positiv gewendet bedeutet das heute: »Baut Radwege, und ihr erntet Radverkehr.« Ein Radweg ist ein Baustein für die von vielen geforderte Verkehrswende, für Klimaschutz, für eine fahrradfreundliche Stadt Hameln; Radwege sind eine unabdingbare Zukunftsinvestition. Jedes Auto weniger ist ein Beitrag zur Minderung des CO2 - Ausstoßes, zu mehr Lebensqualität in unserer Stadt.
- Das am meisten vorgebrachte Argument gegen einen weiteren Radweg zwischen Hastenbeck und Afferde: der bestehende Radweg an der K13. Aber lassen Sie sich bitte nicht von den in der Vorlage 225/2019 aufgeführten Zahlen täuschen: der Weg von der Ortsmitte Hastenbeck bis zur Einmündung der Leipziger Straße in die Cumberlandstraße über den Radweg entlang der K13 ist um 68% (3,04 km : 1,81 km) länger als die direkte Verbindung zwischen Ortsmitte und Kreuzung Cumberlandstraße / Leipziger Straße - das ist gerade für nicht motorisierte Mitbürgerinnen und Mitbürger sicherlich eine ziemlich hohe Hürde.
- »Jedoch handelt es sich bei dieser Route nicht um eine für den Radverkehr bedeutende Netzverbindung.« Diese Bewertung aus der Vorlage 225/2019 trifft nicht die Realität: die vorgesehene Route führt ins Zentrum der täglichen Versorgung für viele Bewohnerinnen und Bewohner unseres Ortes. Und: vgl. Verbindung nach Hilligsfeld unter Punkt 4. Richtig ist dagegen: wo kein Radweg ist, kann man auch keinen nennenswerten Radverkehr erwarten!
- Wir können von unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern nicht die für die Zukunft wünschenswerte, ja mehr noch: notwendige Verhaltensänderung erwarten, wenn wir dafür nicht die unabdingbaren Voraussetzungen bereitstellen.
- Nach gegenwärtigem Kenntnisstand gibt es etliche Fördertöpfe, die für dieses Vorhaben genutzt werden könnten (aber wie lange noch?) und die die (zunächst einmal ja abschreckenden) Herstellungskosten von 350.000 € deutlich senken würden.
Horst v. Bültzingslöwen, Einwohner von Hastenbeck, Mitglied im ADFC
Ich möchte dies mit einem Zitat ergänzen, dessen Autor ich leider vergessen habe.
Sinngemäß lautet es:
Radwege nur dort zu bauen, wo viele Menschen Rad fahren, ist Unsinn.
Man baut eine Brücke ja auch nicht nur dorthin, wo bisher viele Menschen über den Fluss geschwommen sind.