
Die Stadt Hameln nimmt erneut am Audit zum BYPAD-Verfahren teil.
»BYPAD« steht für »Bicycle Policy Audit«, zu deutsch etwa »Bewertung der Radverkehrspolitik«.
Hier liegt der Fokus jedoch weniger auf konkreten Maßnahmen, sondern es geht eher darum, eine Einschätzung zu bekommen, wie zielgerichtet und mit welcher Effizienz auf kommunaler Ebene (also im Rathaus) Radverkehrspolitik betrieben wird.
Diese Einschätzung wird anhand eines Fragebogens vorgenommen, der insgesamt 30 Fragen umfasst und der von verschiedenen Beteiligten ausgefüllt wird. Zur Beantwortung der Fragen sind ca. 2 Stunden veranschlagt, und das ist wahrlich nicht zu hoch gegriffen, denn die Fragen sind zum Teil sehr schwer zu beantworten.
Die einfacheren Fragen sind noch diejenigen, die sich auf Maßnahmen beziehen, die auch von Außenstehenden wahrgenommen werden können.
Zum Beispiel: Gibt es an wichtigen Haltestellen Fahrradabstellmöglichkeiten? Einfache Antwort: Ja, gibt es. So weit, so gut.
Aber: Folgt die Platzierung einem bestimmten Konzept? ¯\_(ツ)_/¯
Besonders schwierig sind die Fragen, die sich auf verwaltungsinterne Vorgänge beziehen: In welchem Umfang unterhalten sich die Abteilungen innerhalb der Verwaltung untereinander über Radverkehrspolitik? Ist der Radverkehr Thema bei interkommunalen Zusammenkünften? Nehmen Verwaltungsmitarbeiter an konkreten Fortbildungsmaßnahmen teil? Welche Lenkungsgremien / Arbeitsgruppen gibt es?
Da kann man als Außenstehender manchmal nur mutmaßen. Es wurden zwar bereits viele Maßnahmen zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur umgesetzt, aber ob das mit einer konkreten und klar definierten Zielsetzung erfolgt ist, kann ich derzeit nicht beantworten.
Ich werde die Fragen daher mit Sicherheit noch ein paar Mal durchgehen müssen, um zu einigermaßen objektiven Antworten zu gelangen und vor allem auch den einen oder anderen Kommentar und Verbesserungsvorschlag zu formulieren. Da an der Befragung aber auch u.a. Verwaltungsmitarbeiter teilnehmen, bin ich gespannt, zu welchen Einschätzungen die anderen Beteiligten kommen.
Grundsätzlich ist aber schon allein die Teilnahme der Stadt am BYPAD-Verfahren zu begrüßen. Denn nur, wer bereit ist, seine Schwachstellen zu benennen, zeigt glaubwürdiges Interesse an deren Beseitigung.